Kommission Grundeinkommen
Seit vielen Jahren verfolgt die KAB die Entwicklung eines neuen, visionären Gesellschaftmodells, die Tätigkeitsgesellschaft.
Im Beschluss des 14. Bundesverbandstags von Würzburg 2011 heißt es dazu u.a.:
„Alle Formen der menschlichen Arbeit, die Erwerbsarbeit, Privatarbeit und Gemeinwesen bezogene Arbeit (= bürgerschaftliches Engagement), sind gleichwertig und müssen zur Selbstentfaltung und Selbstbestimmung der Menschen beitragen. Arbeit soll zur befreiten Arbeit, zur „Tätigkeit“ werden, um den Menschen und dem sozialen Zusammenleben gerecht zu werden….
Alle Formen der menschlichen Arbeit – die Erwerbsarbeit, die gemeinwesenbezogene Arbeit und die Privatarbeit – müssen zwischen Frauen und Männern gleichermaßen fair und gerecht geteilt werden. Angesichts der strukturellen Arbeitslosigkeit und deren Folgen geht es um eine gerechte Neuverteilung der Erwerbsarbeit im Kontext der „Triade der Arbeit“.
Die Tätigkeitsgesellschaft setzt auf eine umfassende Verteilungsgerechtigkeit. …Strukturelle Einschnitte sind notwendig, denn unter den derzeitigen Bedingungen einer Umverteilungspolitik von unten nach oben werden Risiken und Verluste sozialisiert während die Gewinne privatisiert werden. Als Instrument zur Sicherstellung von Verteilungsgerechtigkeit dürfen Steuern nicht einseitig Einkommen aus Erwerbsarbeit belasten. Die ungerechte Verteilungspolitik muss aufgegeben und das Leitprinzip der Solidarität in den Mittelpunkt ordnungspolitischer Überlegungen gerückt werden. Auch die gerechte Verteilung der lebensnotwendigen Ressourcen muss neu geregelt werden….
Eine in der sozialen Demokratie gründende Tätigkeitsgesellschaft setzt auf ein garantiertes Grundeinkommen als soziales Menschenrecht. Die in der Soziallehre der Kirche geforderte Vorordnung des Gebrauchs der Güter zur Bedürfnisbefriedigung aller verlangt eine auch materielle Sicherstellung des soziokulturellen Existenzminimums.
Die Tätigkeitsgesellschaft stellt die grundsätzliche Frage nach dem Sinn des Lebens, nach einem gelingenden Leben. Die „Strukturen der Sünde“ verlangen unser Gerechtigkeitshandeln, damit alle „das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10).
Der Diözesantag der KAB im Erzbistum Köln hat sich im Mai 2008 für die Einführung eines garantierten Grundeinkommens ausgesprochen und zur Umsetzung des Themas eine Kommission eingerichtet die 2009 ihre Arbeit aufnahm.
Erfahre hier mehr zum Thema Grundeinkommen.
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