Pflege

Pflege Award des Stadtverbandes Düsseldorf

Der Stadtverband der Katholische Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Düsseldorf nimmt den Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai zum Anlass und informiert über seine Pläne zur Verleihung des "Pflege Award der KAB 2021". Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller wird als Schirmherr am 07. Oktober diesen Jahres im Jan-Wellem-Saal den Award verleihen. Alle Alten- und Pflegeheime aus Düsseldorf und Erkrath sind zur Teilnahme aufgerufen.

"Im März des vergangenen Jahres, zu Beginn der Pandemie, wurden Menschen, die in der Pflegebranche tätig sind als "Held*Innen der Nation" beklatscht und mit wertschätzenden Worten bedacht. Dies war freundlich gemeint, reicht aus Sicht der KAB aber nicht aus." erläutert KAB-Präses Diakon Michael Inden und betont: "Die Katholische Arbeitnehmerbewegung stellt sich auf die Seite der Pflegenden und möchte auf ihre überdurchschnittlichen Leistungen in der Krise aufmerksam machen."

Nicht erst seit der Pandemie arbeitet das Pflegepersonal über seine Kräfte hinaus. Geringe Bezahlung, zwölf-Tage-Dienste und bis zu zwölf-Stunden Schichten sind an der Tagesordnung. Personalkürzungen, Bürokratisierung und Einsparungen der Vergangenen Jahre führten in der Pandemie zu einer deutlichen Überbelastung des Personals.

Pflege gehört zur Daseinsvorsorge und benötigt neben ausreichenden Ressourcen auch Solidarität und Anerkennung. Aus diesem Grund ruft der KAB Stadtverband Düsseldorf einen "Pflege- Award" aus.

Schirmherr Oberbürgermeister Dr. Stefan Keller wird den Award am 07. Oktober 2021, dem Welttag der menschenwürdigen Arbeit, im Jan-Wellem-Saal im Düsseldorfer Rathaus überreichen. "Ich habe gerne zugesagt, die Schirmherrschaft für den Pflege Award der KAB 2021 zu übernehmen, weil ich die Initiative wichtig finde. Es ist gut, dass die Katholische Arbeitnehmer Bewegung mit diesem Preis jenen Wertschätzung entgegenbringt, die in der Pandemie und darüber hinaus großes geleistet haben.", zeigt sich Dr. Stephan Keller dankbar für die Initiative der KAB.

Der Oberbürgermeister wird Teil der fünfköpfigen Jury sein, die die Preisträger*innen auswählt. Ausgezeichnet werden sollen Alten- und Pflegeheime, die mit kreativen Ideen versucht haben, die Folgen der Pandemie für ihre Bewohner*innen so gering wie möglich zu halten und dabei ihre Mitarbeiter*innen und deren Wohl nicht aus dem Blick verloren haben. "Ich freue mich Mitglied der Jury zu sein und ich befürchte, dass es für uns sehr schwer wird eine Auswahl zu treffen, weil in allen Düsseldorfer Heimen fiel geleistet wurde." stellt Keller fest.

In den kommenden Tagen werden alle Alten- und Pflegeheime angeschrieben und dazu aufgerufen, ihre außergewöhnlichen Leistungen aufzuzeigen. Prämiert werden die mit Sachpreisen im Wert von 1000 Euro, 700 Euro bzw. 500 Euro.

Weiteres Engagement der KAB rund um das Thema Pflege.

Beschluss der Diözesankonferenz: Gut leben und arbeiten in der Pflegebranche

Ein Jahr lang, hat sich der KAB Diözesanverband Köln intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, was sich verändern muss, damit die Arbeitnehmer*innen, die in der Pflege tätig sind, gut leben und arbeiten können. Im Rahmen der Diözesankonferenz im März diskutierten die Delegierten den von der Diözesanleitung vorgelegten Antrag zum Thema. Der beinhaltet neben einer Beschreibung des Istzustandes fünf Forderungen, die an Politik und Gesellschaft adressiert sind: "Politik und Gesellschaft müssen die Nöte der Beschäftigten endlich ernst nehmen. [...] Eine verdiente Wertschätzung zeichnet sich durch gute Arbeitsbedingungen aus, dies bedeutet unter anderem mehr Personal und gute Lohn- und Arbeitsbedingungen." Der ganze Beschluss ist hier nachzulesen: Beschluss

Unter dem Motto "Im Nu an Ihrer Seite" hat der KAB-Bundesverband einen Ratgeber zum Themenbereich "Pflege" herausgegeben. In diesem Ratgeber werden Hinweise und Ratschläge zur Beantragung von Leistungen und Einstufungen in der Pflege gegeben.

Hier finden Sie die gesammte Pressemitteilung noch einmal als PDF-Datei.

Gut leben und arbeiten in der Pflegebranche

Tosender Applaus und rührende Gesten, wie Plakate in den Fenstern, kleine Schokoladen und Dankesbriefe erreichten die Beschäftigten in der Pflege zu Beginn der Corona-Pandemie. Plötzlich rückte die sonst vernachlässigte Berufsgruppe in den Fokus des gesellschaftlichen Interesses. Endlich erkannten Politik und Gesellschaft die Systemrelevanz dieser Berufsgruppe.
Leider erfolgte auf diese Erkenntnis keinerlei ernstzunehmende Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Dabei wäre es höchste Zeit den Held*innen des Alltags die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Die Pflegebranche darf nicht hinter anderen Branchen zurückbleiben, denn die Pflege von Menschen muss in unserer Gesellschaft mehr wert sein, als die Produktion von Sachgütern.
Mit Blick auf die Gesundheits- und Pflegebranche stellen wir weiterhin eklatante Missstände fest:

  • Pflegeberufe genießen wenig ansehen. Ihre Fachlichkeit wird nicht anerkannt, frei nach dem Motto: „Helfen kann doch jede*R.“
  • Schlechte Vergütung für die Arbeit am Menschen
  • Keine Tarifbindung bei privaten Pflegeanbietern
  • Die Privatisierung der Pflege ist schlecht für alle Beteiligten (Pfleger*innen, Ärzt*innen, Patient*innen)
  • Seit vielen Jahren werden Gelder der Krankenkassen, die eigentlich für Personal vorgesehen sind, für Neubauten und Großgeräte zweckentfremdet.
  • Einsparungen in nicht pflegerischen Bereich belasten die Pfleger*innen zusätzlich, wenn sie z.B. zusätzlich zu den pflegerischen Aufgaben Arbeiten wie das Essen austeilen übernehmen müssen
  • Die eigentlichen Probleme der Pflege sind mit den Aufgaben einer Pflegekammer nicht zu lösen. Es benötigt mehr Personal, verlässliche Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz und eine gute Bezahlung. Mit diesen Aufgaben hat weder der Errichtungsausschuss noch die Pflegekammer NRW etwas zu tun
  • Durch eine hohe Arbeitsbelastung kommt die Anleitung von Auszubildenden nach dem Berufsausbildungsgesetzt häufig zu kurz.

 

Unsere Forderungen:
Politik und Gesellschaft müssen die Nöte der Beschäftigten endlich ernst nehmen. Jetzt, und auch wenn das Virus wieder verschwindet. Eine verdiente Wertschätzung zeichnet sich durch gute Arbeitsbedingungen aus, dies bedeutet unter anderem mehr Personal und gute Lohn- und Arbeitsbedingungen:

  • Der Personalschlüssel in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern muss deutlich erhöht werden.
  • Es benötigt dringende Nachbesserungen beim Gesundheits- und Arbeitsschutz für Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Gleichzeitig sind die Länder in der Pflicht, die Einhaltung zu kontrollieren.
  • Die Arbeit am Menschen muss uns mehr Wert sein! Es kann nicht sein, dass Arbeit, die so existenziell wichtig für unsere Gesellschaft ist, schlecht bezahlt ist. Wir fordern eine allgemeinverbindliche Tarifbindung für Pflegeeinrichtungen (stationär und ambulant) und Krankenhäuser sowie eine Steigerung der Löhne.
  • Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser müssen auch im nicht pflegerischen Bereich wieder besser ausgestattet werden! Der zunehmende Umfang an Aufgaben ist von den Pflegerinnen und Pflegern nicht mehr zu schaffen. Hier braucht es Entlastung auch durch zusätzliches nicht pflegerisches Personal.
  • Es ist nicht hinzunehmen, dass Auszubildende in der Pflege wie ausgebildetes Personal eingesetzt werden. Die Zeit der Ausbildung dient dem Lernen. Examinierte Pfleger*innen dürfen nicht durch Auszubildende ersetzt werden.

Den Beschluss der Diözesankonferenz vom 21.11.2020 finden Sie hier als PDF.

Kenn Deinen Wert – Brief zum 1. Mai

Üblicherweise rufen wir Euch Ende April dazu auf, die Veranstaltung zum Tag der Arbeit am 1. Mai zu besuchen.

In diesem Jahr gilt auch hier die Devise #stayathome.

Wir werden unterschiedliche digitale Angebote zum 1. Mai bei Facebook veröffentlichen, solltet Ihr dort unterwegs sein, lasst ein "like" da und "teilt" es gerne.

Hier findet Ihr einen Brief zum 1. Mai, der in Zusammenarbeit mit mehreren Diözesanverbänden entstanden ist und bundesweit versandt wird. Wir möchten bundesweit deutlich machen, dass der Mensch und seine Umwelt im Mittelpunkt von Wirtschaft, Politik, Kirche und Gesellschaft stehen muss. Es ist nicht die Zeit, die Wirtschaft über den Menschen zu stellen.

 

Ich will keine Schokolade... Ich will lieber fairen Lohn!

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung unterstützt Forderungen von Pflegekräften

In diesen Tagen werden überall Pflegende als "Held*innen der Nation" beklatscht und mit Schokolade überhäuft. Das ist nett gemeint, aber nicht zielführend. Auch die Beschäftigten selbst sind über diese Form der Wertschätzung nicht glücklich. Denn: Nicht erst jetzt, sondern seit Jahren arbeiten die Pflegenden in Kliniken, Heimen und ambulant über ihre Kräfte hinaus, bewältigen 12-Tage Dienste am Stück mit bis zu 12 Stunden-Schichten. Sie arbeiten für geringe Bezahlung und werden lediglich als Kostenfaktor im Gesundheitssystem angesehen. Der durch die Corona-Krise ausgelöste Ausnahmezustand kann nicht mehr verbergen, was seit langem unter den Teppich gekehrt wurde: die Kürzung von Personal, die zunehmende Bürokratisierung, das Einsparen von wichtigen Therapien - all das ist weder neu noch überraschend und geschah sehenden Auges. Die Corona Pandemie sorgt jetzt dafür, dass diese Missstände immer deutlicher benannt werden. Viele erkennen nun, dass eine auf Profit ausgerichtete Pflege lebensbedrohlich ist.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) stellt sich auf die Seite der Pflegenden und betont: Pflege gehört zur Daseinsvorsorge und darf dem Wettbewerb und der Profitlogik nicht unterworfen werden. Sie braucht ausreichende Ressourcen, Solidarität und die ihr gebührende Anerkennung. "Leben und arbeiten in Würde und Solidarität" ist ein Leitsatz der KAB. Wir treten daher entschieden dafür ein, den politisch verursachten Pflegenotstand zu beseitigen und rufen die Verantwortlichen eindringlich auf, die Situation für die Pflegenden gemäß unsrer Forderungen zu verbessern und dadurch auch das Gesundheitssystem für jeden einzelnen von uns zu stärken. Die KAB fordert die sofortige Umsetzung folgender Maßnahmen:

· monatlich 500 € mehr für jeden Beschäftigten

· Keine Privatisierung im Gesundheitswesen

· Gefahrenzulage für gefährdete Beschäftigte in der Pflege

· Keine Aufweichung bei Arbeits- und Ruhezeiten

· Tägliche Corona-Tests für alle Beschäftigten

· angemessene Schutzkleidung für alle in der Pflege tätigen

Unterstützen Sie die KAB Deutschlands bei ihren Forderungen! Hängen Sie die Forderungen an Ihre Küchen-, Büro-, Wohn- oder Schlafzimmerfenster. Anschließend sollte die Maßnahme fotografiert und über die sozialen Netzwerke verteilt werden. Wir freuen uns über jeden Beteiligten...