Lohngerechtigkeit

Kenn Deinen Wert! - Für einen fairen Mindestlohn

Was ist das Problem? 

Seit dem 01. Januar 2015 gibt es einen gesetzlich festgeschrieben Mindestlohn. Er gilt mit wenigen Ausnahmen für alle Arbeitnehmer*innen über 18 Jahren. 

Die Höhe des Mindestlohns beträgt derzeit 9,35 €/h und ist damit deutlich zu niedrig, denn er schützt nicht vor Armut und reicht nicht aus, um soziale Sicherheit und Teilhabe zu garantieren.

Geringverdiener*innen müssen jeden Euro zweimal umdrehen und leben in der ständigen Unsicherheit, ob sie über die Runden kommen. Besonders für Familien ist dies eine extreme Belastung.

Der momentane Mindestlohn führt zwangsläufig in die Altersarmut: Wer ein Leben lang Vollzeit für den Mindestlohn arbeitet, erhält nach jetzigem Stand 684 € monatliche Rente, das sind 116 € weniger, als die aktuelle Grundsicherung durch Hartz IV. 

Was fordert die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB)?

Nach unseren Berechnungen muss der Mindestlohn so erhöht werden, dass er mindestens 60 % des Durchschnittsverdienst entspricht, um Geringverdiener*innen eine faire, d.h. angemessene gesellschaftliche Teilhabe und eine sichere Existenzgrundlage zu verschaffen. Das wäre eine Anhebung auf derzeit 13,69 € pro Stunde.

Welche Auswirkungen hätte der von der KAB geforderte Mindestlohn? 

Positive Auswirkungen für die Gesellschaft durch einen Mindestlohn in Höhe von derzeit 13,69 € sind:

  • Weniger Menschen wären auf eine Grundsicherung angewiesen
  • Soziale Spaltung, Armut und soziale Ungerechtigkeit lassen sich wirksam bekämpfen
  • Eine faire, d.h. angemessene Lohnuntergrenze stabilisiert den Arbeitsmarkt und führt nicht zu höheren Preisen
  • Es entsteht ein fairer wirtschaftlicher Wettbewerb, in dem „gute“ Unternehmen nicht mehr einfach durch jene Unternehmen, die niedrige Löhne zahlen und schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen, vom Markt verdrängt werden können