Der große Saal in der Karl-Rahner-Akademie war gut besetzt, als Renate Krings, von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, bei ihrer Begrüßung daran erinnert, dass der Equal Pay Day symbolisch den Tag im Jahr markiert, bis zu dem Frauen auf Grund der Lohnlücke quasi unentgeltlich tätig sind. 2025 ist dies am 07. März der Fall.
Das Bündnis der Katholischen Verbände hatte anlässlich dieses Tages Alexandra Zykunov dazu eingeladen, aus ihren Büchern „Wir sind doch längst gleichberechtigt“ und „Was wollt ihr denn noch alles“ zu lesen.
Bevor die in Hamburg lebende Journalistin und Autorin zu lesen begann, hatte die Diözesansekretärin der KAB Annika Triller, die die Moderation des Abends übernahm, noch drei Fragen ans Publikum. Dabei zeigte sich, dass niemand gekommen war, der glaubte Männer und Frauen seien bereits gleichberechtigt. Die Mehrzahl der Anwesenden hatten dies nach der Geburt eines Kindes feststellen müssen, etwas weniger während ihrer Erwerbsarbeit. Folgerichtig war den Anwesenden wichtiger, eine Geschlechtergerechtigkeit in der Carearbeit herzustellen als bei der Lohngerechtigkeit. Alexandra Zykunov, macht in der Folge deutlich, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt.
Mit viel Humor, großer Sachkenntnis und klarer Haltung widmete sich Alexandra Zykunov Bullshitsätzen und Tipps, die Frauen hören und Männer (aber auch Frauen) sagen, wenn es um das Thema Equal Pay geht. Sie belegte anhand von Studien u.a., dass es zu keinem geschlechtergerechten Ergebnis kommt, wenn Frauen in Gehaltsverhandlungen aggressiver auftreten und dass die Zahl weiblicher Führungskräfte nicht steigt, auch wenn sie sich „einfach mal öfter trauen“, sich auf Führungspositionen zu bewerben.
Zum Schluss der Lesung ging die Bestsellerautorin der Frage nach, was denn passieren würde, wenn Frauen mit der Carearbeit aufhörten. Ein Interessantes Gedankenexperiment, spielen Sie es mal durch. Spoiler. Es wird sich zeigen, dass vieles in diesem Land ohne die häufig unbezahlte Carearbeit von Frauen anders oder gar nicht mehr laufen würde. Die KAB wird mit den Partnerinnen zu denen, neben der kfd auch der Katholische Deutsche Frauenbund und der ZKD gehören, weiter für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen. Dass sich das lohnt, zeigt sich beim Blick auf die Zahlen. Im Jahr 2024 ist der Gender Pay Gap gesunken – auf 16 Prozent, weshalb der Equal Pay Day 2026 schon am 27. Februar stattfindet.