Herzlich begrüßte Uwe Temme zu Beginn des Diözesantages in Neuss am 23. November die Anwesenden. Erstmals führte die KAB im Erzbistum ihren Diözesantag als Mitgliederversammlung durch. Knapp fünfzig Mitglieder waren gekommen, um sich im Vorfeld der Bundestagswahl zu sozialpolitischen Themen auszutauschen und einen neuen Vorstand zu wählen.
Dem Vorstand, der zukünftig im Team den Diözesanverband leiten wird, gehören der im Amt bestätigte Uwe Temme, der neugewählte Berthold Ufermann und Michael Inden an, der in seinem Amt als Geistlicher Leiter ebenfalls bestätig wurde. Ein Platz blieb vakant. Sowohl der Wahlausschuss als auch Uwe Temme drückten ihr Bedauern darüber aus, dass es nicht gelungen ist Frauen für die Vorstandsämter zu gewinnen.
Verabschiedet mit einem extra auf ihre Themen zugeschnittenen Kneipenquiz wurden Sarah Primus und Hildegard Lülsdorf. Letztere war seit 2008 Vorsitzende. Dass damals die Welt eine andere war, das machte Uwe Temme in seinen Dankesworten deutlich. Er erinnerte an die damaligen Verantwortungsträger*innen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Papst Benedikt XVI und Erzbischof Kardinal Meisner. Er führte aus, dass das Jahr 2008 mit einem ausgeglichenen Bundeshaushalt begann, die Linkspartei bei Landtagswahlen u.a. in Niedersachsen erstmals den Sprung über die fünf Prozent Hürde schaffte und rechtsextreme Parteien kaum von Bedeutung waren. Dass es der Europäischen Union gelang Russland zum vollständigen Abzug aus Georgien zu bewegen, die NATO den Beitritt der Ukraine auf unbestimmte Zeit verschob und Obama Präsident der USA wurde, waren ebenso weitere Schlaglichter wie die Bankenkrise und die Schließung des Nokia-Werkes. Mit dem Hinweis, dass heute, nach „Flüchtlingswelle“, „Corona-Krise“, „Wirtschaftskrise“, dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der Hamas auf Israel, der Gründung und Erstarken der AfD und nicht zuletzt der „Klimakrise“ – wobei die gab es auch schon 2008, die Welt eine andere sei und dass dem Wandel der Welt, auch einen Wandel der KAB nach sich ziehen musste, beendete Temme seine historischen Ausführungen.
Dass die KAB in dieser Welt weiterhin von Bedeutung sein soll, als Stimme für soziale Gerechtigkeit, hatte Temme bereits in seinem Eingangsstatement deutlich gemacht und auch betont, wie wichtig es sei, die demokratischen Mitwirkungsrechte zu nutzen und Gesellschaft mitzugestalten.
Thematisch wandten sich die Anwesenden jenen Themen zu, auf die die KAB in den letzten Jahren einen Schwerpunkt gelegt hatte. Rege wurde über die Auswirkungen der Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung, die Verhinderung prekärer Arbeit, die Frage von Lohngerechtigkeit und die Wichtigkeit des Sonntagschutzes diskutiert. Eine Gruppe nahm außerdem die Frage nach der verbandlichen Spiritualität in den Blick. Die Ergebnisse des Studienteils fließen in die weitere politische Arbeit der KAB ein.
Der Diözesantag endete mit einem Segen und dem Wunsch auf ein gutes Nachhausekommen am späten Nachmittag.