Erkrath Der Diözesantag der KAB im Erzbistum Köln diskutiert in Erkrath am 28. Oktober 2023 über die Frage, wodurch sich wertvolle Arbeit auszeichnet, beschließt eine Anpassung der Satzung und feiert das 125. Jubiläum des Diözesanverbandes.
Pünktlich um 10:00 Uhr eröffnete der Vorsitzende Uwe Temme in Erkrath den Diözesantag der KAB im Erzbistum Köln. In seinen Grundsatzworten betonte Temme, dass die KAB auch heute wichtige Aufgaben habe. Dazu zählte er u. a. den Einsatz für einen armutsfesten Mindestlohn und Rente, die Bekämpfung von Kinderarmut oder auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen z. B. von in der Pflege tätigen.
Temme stellte ebenfalls klar, dass es notwendig sei, die KAB zukunftsfähig aufzustellen, wozu es auch notwendig sei, die Satzung anzupassen. Dies geschah. Nach zum Teil engagiert geführten Beratungen beschlossen die 43 Delegierten aus Basisgruppen und Stadt-/Kreisverbänden bei einer Enthaltung eine Anpassung der Satzung. Ziel der Anpassung ist zum einen die Stärkung der Mitglieder, die zukünftig ihre Rechte direkt ausüben können, zum anderen soll die Verschlankung der Strukturen entlastend wirken. In Kraft tritt die Satzungsanpassung erst am 01. Juli 2024. Vorher müssen auch die mit der bisherigen Satzung verschränkten Satzungen des Trägerverbandes und des Berufsverbandes angepasst werden. Dies soll auf einer Diözesankonferenz im Frühjahr geschehen, die ausschließlich zu diesem Zweck zusammentritt, erläuterte Herbert Leineweber, der Vorsitzende des Trägerverbandes.
Diözesansekretärin Annika Triller war die Erleichterung über den Beschluss deutlich anzumerken. Sie dankte in ihrem Schlussstatement allen, die an der Vorbereitung mitgewirkt haben und auch für die konstruktive Diskussion des Antrags. „Ich bin froh, dass nach der sehr intensiven Arbeit an der Satzung nun mehr Zeit für inhaltliche Themen ist“, freute sich Triller.
Zu den inhaltlichen Themen gehört vor allem das von der Bundesdelegiertenversammlung beschlossene Schwerpunktthema „wertvoll arbeiten – menschwürdig statt prekär“. Die Delegierten diskutierten dazu mit dem Soziologen Prof. Dr. Sascha Liebermann und Winfried Gather, der Position bezog für die Kommission Grundeinkommen. Im Kern der Diskussion ging es um die Frage, wie wertvolle Arbeit und wertvolles arbeiten definiert wird. Bemisst sich der Wert von Arbeit an der Höhe der Entlohnung? Darf eine Gesellschaft verlangen, dass jemand Arbeit tut, die vielleicht nicht wertvoll ist, weil Maschinen sie besser täten, nur damit die Person beschäftigt ist? Ist es in Ordnung, dass alle Politik daran ausgerichtet ist, ob sie Beschäftigung ermöglicht? Die Zeit reichte nicht, um all die Thesen, die Liebermann in seinem Eingangsstatement aufgeworfen hatte abschließend zu diskutieren. Die KAB wird dranbleiben und weiterhin kritisch auf darauf schauen, dass Arbeit wertvoll ist, wie in den bisherigen 125 Jahren ihres Bestehens.
Zu feiern gab es während des Diözesantages nämlich genau das: 125 Jahre tritt die KAB im Erzbistum Köln für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt ein. Die stellvertretende Vorsitzende Hildegard Lülsdorf erinnerte an die Geschichte der KAB und ihr Engagement u.a. für Equal Pay und Rente. Zur Feier des Tages gab es Torte und Geburtstagsgrüße von der stellvertretenden Bürgermeisterin aus Erkrath Regina Wedding und Bundespräses Stefan Eirich. Beide betonten in ihren Grußworten die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements, das durch KABler*innen geleistet wird.
Der Diözesantag endete mit dem Segen von Diözesanpräses Michael Inden. Er hatte zu Beginn des Tages mit einer ermutigenden Geschichte deutlich gemacht, dass Dingen, die oft sehr einfach erscheinen eine Lange Phase des Planens und Übens vorausgegangen ist. Die Diözesanleitung wird die Geschichte mitnehmen, wenn sie Ende November zusammentritt, um das kommende Jahr zu planen. Es warten Aufgaben und auch wenn nicht alles mit dem ersten Versuch gelingt, lohnt es, sich weiter mit und für die KAB zu engagieren. Ein Gedanke, den hoffentlich auch viele der Delegierten mit in ihre Gruppen tragen.